In Hannover wird im August 2008 Realität, was Fachleute und Eltern lange einfordern, aber kaum zu hoffen wagten: Einrichtungen, in denen 1-3jährige Kinder betreut werden, bekommen Schritt für Schritt eine bessere personelle Ausstattung. Konkret wird in allen hannoverschen "Kleinen Kindertagesstätten" jeweils eine zweite Fachkraft eingestellt. Bisher werden hier bis zu 10 Kinder von nur einer pädagogischen Fachkraft (Mindestanspruch: Kinderpflegerin oder Erzieherin) versorgt. ‚Die jugendpolitischen Sprecherinnen der beiden Fraktionen Tack und Wagemann: "Wir wissen, dass Kinder von Beginn an nicht nur versorgt, sondern auch unterstützt und gefördert werden müssen, um Grundlagen für einen guten Start ins Leben zu bekommen. Unter den bisherigen Bedingungen ist das selbst für die besten Fachkräfte schwerlich möglich. Das ist wohl für jeden nachvollziehbar, der sich vorstellt, 10 windeltragende Kleinkinder über einen Zeitraum von 6 oder mehr Stunden zu versorgen."

Für die beiden jugendpolitischen Sprecherinnen ist der Einstieg in die sog. qualitative Verbesserung der Kinderbetreuung für die unter Dreijährigen eine kleine Revolution: "Wir sind in Hannover mit vereinter Kraft beschäftigt, Grundlagen zu schaffen, damit ausreichend Betreuungsplätze für die ganz Kleinen eingerichtet werden können. Dass wir gleichzeitig in die qualitative Verbesserung dieser Kinderbetreuung einsteigen und nach und nach zusätzliches pädagogisches Personal finanzieren und damit die Standards erhöhen, ist ein Beleg dafür, dass wir in Hannover Ernst machen mit einer hochwertigen und bedarfsgerechten Betreuung für Kinder dieser Stadt“, so Tack und Wagemann. Nach den Kleinen Kindertagesstätten werden im zweiten Schritt zum Sommer 2009 auch die eingruppigen Einrichtungen, die bis zu 15 Kleinkinder betreuen, eine zusätzliche Finanzierung für Personal bekommen. Das ist beschlossene Sache. "Rot-Grüne Jugendpolitik wird sich weiter dafür einsetzen, dass die Betreuung für die 1-3jährigen Kinder auch in den größeren Einrichtungen verbessert werden kann. Und das Land müssen wir für eine Beteiligung gewinnen - große Herausforderungen und viel zu tun im Interesse unserer Kinder!" resümieren die Jugendpolitikerinnen.

Hintergrund: Mit der Finanzierung der genannten zweiten bzw. dritten Kräfte wird der Beschluss des Rates zum Haushalt 2008 zu den Zusatzkräften in Krippengruppen als Stufenprogramm umgesetzt. Die zweite Fachkraft in reinen Kleinen Kindertagesstätten (KKT)- Krippen wird vom 01.08.2008 an finanziert. Die Kosten für das zweite Halbjahr 2008 belaufen sich auf 266.200 €. Für die eingruppigen Krippen im Kinderladenbereich erfolgt die Finanzierung für eine zusätzliche Kraft zum 01.08.2009. Die Gesamtkosten im Jahre 2009 betragen 804.000 €.