„Die SPD-Ratsfraktion begrüßt den mutigen Vorstoß der Stadtverwaltung für eine gendergerechte Sprache. Damit rückt sie die Menschen sprachlich ins Bewusstsein, die aufgrund der bisherigen sprachlichen Festlegung allein auf die männliche und weibliche Form ausgeschlossen waren - zum Beispiele intersexuelle, genderfluide und genderqueere Menschen“, erklärt Dr. Maxi Carl, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion.

Sprache sei ein Spiegel der Gesellschaft. Gesellschaft entwickele sich weiter. Und so müsse sich auch Sprache weiterentwickeln. „Unsere Aufgabe ist es, alle Blickwinkel und Bedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen. Sprache hilft dabei, sorgt für ein anderes Bewusstsein und drückt Wertschätzung aus. Deshalb hat der Rat die Verwaltung mit dem Beschluss des Gleichstellungsaktionsplans ganz bewusst zu einer Sprache aufgefordert, die allen Menschen gerecht wird“ sagt Dr. Maxi Carl und ergänzt: „Für alle Betroffenen, die bisher sprachlich ausgeschlossen waren, ist das ein längst überfälliger Schritt.“

Dass das veröffentlichte Faltblatt sehr viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit errege, verwundere nicht, denn Sprache sei ein wichtiges Identifikationsmittel und betreffe jeden von uns.

Die SPD-Ratsfraktion nimmt die Kritik in der Öffentlichkeit insofern ernst, dass die Verständlichkeit des Schriftverkehrs der Stadtverwaltung nicht unter der gendergerechten Sprache leiden sollte. „Die Diskussion um die Sprachform darf die damit transportierten Inhalte nicht überstrahlen. Sonst verliert Sprache die Bedeutung. Ich bin aber davon überzeugt, dass der sprachlich veränderte Blickwinkel am Ende allen nützt. Und für die Stellen, die vielleicht auf ersten Blick noch holprig wirken, lassen sich sicherlich noch Lösungen finden“, so Carl abschließend.