Als unsäglichen Eingriff in die Freiheit der Kunst bezeichnet die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion Belgin Zaman die Aufforderung der CDU-Ratsfraktion an den Kulturdezernenten Harald Härke, als Aufsichtsratsmitglied der Oper in deren Programmgestaltung einzugreifen. „Im selben Atemzug auf die Freiheit der Kunst hinzuweisen und eine Zensur der Inszenierung zu fordern, zeigt ein abenteuerliches Verständnis von Kultur“,

ordnet Zaman die Aussagen des kulturpolitischen Sprechers der CDU-Ratsfraktion ein.

„Der Umstand, dass moderne Inszenierungen klassischer Stücke polarisieren und nicht bei allen Zuschauern für Begeisterung sorgen, gehört zum Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne“, führt Zaman weiter aus „Nur durch Kreativität und das Ausloten künstlerischer Grenzen kann auch Innovation entstehen, die den Kulturstandort Hannover nachhaltig stärken kann“. Auch die im Rahmen einer Pressemitteilung geäußerte Generalkritik an der Staatsoper, kann Zaman nicht nachvollziehen: „Die Staatsoper ist ein bedeutender Bestandteil der hannoverschen Kulturszene, was auch die positive Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt. Aufgrund einer polarisierenden Inszenierung ein solch vernichtendes Urteil über die Arbeit der Staatsoper zu fällen, ist unbegründet und schadet dem Ansehen der Kultur in Hannover insgesamt.“

Zaman bezeichnet die spät erfolgte Alterseinschränkung der „Freischütz“-Inszenierung als bedauerlich und unglücklich im Sinne einer kulturellen Teilhabe aller und insbesondere der kulturellen Bildung von Jugendlichen. „Ich habe die Hoffnung, dass künftig frühzeitiger und gegebenenfalls unter Einbeziehung von PädagogInnen eine Einschätzung des Freigabealters erfolgt, damit die Partizipation von Jugendlichen sichergestellt werden kann“, so Zaman abschließend.