Der qualitative Ausbau der Krippengruppen und die Stärkung der Jugendarbeit –
das sind zwei Schwerpunkte der rot-grünen Haushaltsanträge im Jugendhilfeausschuss.

“Wir wollen, dass alle Krippengruppen eine dritte Betreuungskraft bekommen“, sagt Anne Hindersmann, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion. „Dafür haben wir ein Ausbauprogramm beschlossen, mit dem jedes Jahr 27 Gruppen versorgt werden können. Hier setzen wir jährlich 600.000 Euro mehr ein.“

Langfristig hoffe sie dabei auch auf die Unterstützung des Landes.

Auch in der Jugendarbeit würden viele Einrichtungen von den rot-grünen Beschlüssen profitieren, sagt Ingrid Wagemann, jugendpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen: „Wir stellen 150.000 Euro jährlich zur Verfügung, um Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit bei den Mietkosten zu entlasten. Geld, das sie zukünftig in die pädagogische Arbeit investieren sollen.“ Hintergrund ist eine bestehende Schieflage in der Förderung: Träger, die ihre Arbeit in städtischen Immobilien durchführen, werden diese Einrichtungen unentgeltlich überlassen. Sie sind dadurch in ihren Möglichkeiten deutlich besser gestellt als jene, die einen Teil ihrer Zuwendung für Mieten aufwenden müssen. „Unser Ziel ist es, mehr Transparenz und Vergleichbarkeit herzustellen und bessere Arbeitsmöglichkeiten in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit zu schaffen“, so Wagemann.

Ein weiterer Schwerpunkt sei die Mädchenjugendarbeit, so Wagemann: „Wir unterstützen mit unserem Antrag die Entwicklung eines Konzeptes für ein Mädchenjugendzentrum durch die Verwaltung und die Trägerinnen des Mädchenhaus Hannover e.V. Außerdem haben wir Mittel eingestellt, um den Umbau des Jugendzentrums Feuerwache als möglichen Standort für dieses Mädchenjugendzentrum zu planen und vorzubereiten.“ Darüber hinaus sollen alternative Standorte für ein Mädchenzentrum im Ausschuss dargestellt und entsprechend Aussagen zum weiteren Umgang mit der Feuerwache gemacht werden.

Zwei erfolgreiche Projekte werden zudem auf feste Füße gestellt: „Die Mitarbeiter des Stadtteilbauernhofs im Sahlkamp und des Projekts Hallo Einstein leisten seit Jahren erfolgreiche Arbeit“, führt Hindersmann aus. „Der Stadtteilbauernhof stärkt Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung durch die Arbeit mit Tieren. Hallo Einstein bietet vor allem Kindern mit Migrationshintergrund an vier Tagen in der Woche Hausaufgabenhilfe und organisiert Familienausflüge und Ferienangebote. Beides ist eine große Bereicherung für die teilnehmenden Kinder.“

Auch alle anderen Zuwendungsempfänger können in diesem Jahr mit einer Erhöhung rechnen, so die jugendpolitischen Sprecherinnen: „Mit den beschlossenen drei Prozent Erhöhung wollen wir vor allem einen Ausgleich für gestiegene Personalkosten schaffen.“

Die rot-grünen Haushaltsanträge im Jugendbereich im Überblick:

  • 250.000 € - Dritte Kraft für Krippengruppen (Ausbauprogramm)
  • 200.000 € - Raumlösung für den Jugendtreff Anderten
  • 100.000 € - Planungskosten für die Sanierung des Jugendzentrums Feuerwache
  • 100.000 € - Ausbau der GemeinsamWachsenGruppen
  • 75.000 € - Mietkostenzuschuss für Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit in nicht-städtischen Gebäuden
  • 62.500 € - Aufstockung des Vertretungskräftepools der Kinderladeninitiative
  • 43.200 € - Löwenzahn – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche
  • 30.000 € - Stadtteilbauernhof Sahlkamp
  • 23.336 € - Jugendwohnbegleitung
  • 20.000 € - Hannoverscher Notruf für Kinderbetreuung
  • 15.000 € - Fahrzeug für Aufsuchende Jugendarbeit
  • 14.241 € - Förderung internationaler Jugendaustausch
  • 10.000 € - Hallo Einstein
  • Zusatzantrag – Durchführung eines Fachtags „Ganztagsbildung“
  • Zusatzantrag – Konzept und Raumprogramm für ein Mädchenjugendzentrum