Ratsanhörung zum Essensgeld zeigt: Nachfrage nach Kita-Plätzen mit Mittagessen und Nachmit-tagsbetreuung weiterhin hoch Härtefallregelung greift - Abmeldungswelle bleibt aus

Anlässlich der heutigen Anhörung des Jugendhilfe- und des Finanzaus-schusses zur Einführung des Essensgeldes und die Auswirkungen auf die Kindertagesstätten stellen der finanzpolitischer Sprecher Ralf Bor-chers und die jugendpolitische Sprecherin Gudrun Koch gemeinsam fest:

Die Einführung des Essensgeldes ist von den Eltern natürlich nicht be-jubelt, aber insgesamt akzeptiert worden. Die Anhörung hat gezeigt, dass es nur in Einzelfällen zu Abmeldungen im Zusammenhang mit der Einführung des Essensgeldes gekommen ist, so Ralf Borchers. Einige Träger haben gar keine Abmeldungen verzeichnet, andere berichten über Abmeldungen in einer Größenordnung von rund 3 %. Abmeldun-gen hat es dabei vor allem in den Horten und dort insbesondere bei den Dritt- und Viertklässlern gegeben. Die freien Plätze hätten jedoch um-gehend nach besetzt werden können.

90 % der Kinder im Alter von 3-6 Jahren besuchen in Hannover eine Kindertagesstätte, 70 % der Plätze bieten ein 6- oder 8-Stunden-Angebot.

Die Einführung des Essensgeldes führt vor allem bei den Trägern zu zusätzlichem Verwaltungsaufwand. Einige Eltern wollen das Essens-geld nicht zahlen, schaffen es jedoch auch nicht Härtefallanträge zu stellen. In vielen Fällen leisten die Kitas deshalb konkrete Unterstützung bei der Antragstellung. Nichtzahler werden in einem gestuften Verfah-ren gemahnt. Konkrete Kündigungen habe es aber noch nicht gegeben, auch werde kein Kind vom Mittagessen ausgeschlossen. Die Kitas be-mühen sich zusammen mit den Eltern Lösungen zu finden. Das ist gut so!

Auch für das neue Kita-Jahr ab August ist die Nachfrage nach Zwei-Drittel-Plätzen mit einer Betreuungszeit bis 14.00 Uhr und nach Ganz-tagsplätzen weiterhin groß. Die Einführung des Essensgeldes hat hier keine Veränderung der Nachfrage bewirkt. Weiterhin sei die Nachfrage nach Vormittagsplätzen ohne Mittagessen rückläufig. Immer mehr Trä-ger wandeln deshalb diese Plätze in Plätze mit längeren Betreuungszei-ten oder in Krippen- und Kabbelplätze um.

Auch die Härtefallregelung greift. Bisher wurden rd. 180 Anträge auf Befreiung positiv beschieden.

Die Vertreter aus Hemmingen und Burgdorf berichten, dass es dort e-benfalls keine Probleme beim Thema Essensgeld gäbe. Das Essens-geld wurde dort bereits vor Jahren eingeführt und liegt mit 50 Euro (Burgdorf) bzw. 46 Euro (Hemmingen) noch deutlich höher.

Ansprechpartner für mögliche Nachfragen: Ralf Borchers: Telefon 0172 / 41 66 101