Die rot-grüne Koalition wird im nächsten Kulturausschuss mit einem Antrag zur Gedenk- und Erinnerungskultur in Hannover ein Konzept fordern, dass eine kontinuierliche und nachhaltig wirkende Erinnerungsarbeit ermöglicht.

„Insbesondere für die jüngere Generation müssen wir über geeignete Medien und Aktivitäten einen Zugang zu Gedenkstätten schaffen, der es jungen Menschen ermöglicht sich intensiv mit der Thematik zu befassen und ein Gefühl für die Notwenigkeit von Erinnerungsarbeit zu entwickeln“, erklärt Ulrike Bittner-Wolff, kulturpolitische Sprecherin der SPD Ratsfraktion.

Das Konzept soll die in Hannover bereits vorhandenen Orte und Aktivitäten der Erinnerungsarbeit wie z. B. KZ Außenlager, Zwangsarbeiterlager, Seelhorster Friedhof, Mahnmal Opernplatz, Gedenkstätte Ohestr., Ehrenmal Maschsee, ehem. Synagoge Rote Reihe u.a. wie die Stolpersteine einbeziehen. Zudem sollen Kooperationsmöglichkeiten mit der Neukonzeption der Gedenkstätte Ahlem geprüft werden.

„Es gibt in Hannover viele Orte an denen Zeichen aktiver Gedenk- und Erinnerungsarbeit gesetzt worden sind, auch durch ehrenamtliche Arbeit von vielen Hannoveranerinnen und Hannoveranern“, so Lothar Schlieckau, kulturpolitischer Sprecher der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und macht deutlich: „Es ist jedoch notwendig, dem Vorhandenen einen konzeptionellen Rahmen zu geben, um eine nachhaltig wirkende Erinnerungsarbeit zu gewährleisten.“


Antrag:

SPD-Fraktion im Rat der Landeshauptstadt Hannover
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Fraktion im Rat der Landeshauptstadt Hannover

In den
- Kulturausschuss
- Verwaltungsausschuss

Hannover, den 03.02.2010

Antrag gemäß § 34 der Geschäftsordnung des Rates der Landeshauptstadt Hannover

Rahmenkonzept zur Gedenk- und Erinnerungskultur der Landeshauptstadt Hannover

zu beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt,

unter Federführung des zuständigen Fachbereiches Bildung und Qualifizierung ein Rahmenkonzept für eine Gedenk- und Erinnerungskultur der Landeshauptstadt Hannover zu erarbeiten.
Das Konzept soll die in Hannover bereits vorhandenen Orte und Aktivitäten der Erinnerungsarbeit wie z. B. KZ-Außenlager, Zwangsarbeiterlager, Seelhorster Friedhof, Mahnmal Opernplatz, Gedenkstätte Ohestr., Ehrenmal Maschsee, ehem. Synagoge Rote Reihe u. a. wie die Stolpersteine einbeziehen.

Zudem sollen Kooperationsmöglichkeiten mit der Neukonzeption der Gedenkstätte Ahlem geprüft werden.

Die Vorlage soll den entsprechenden Gremien im Januar 2011 vorgelegt werden.

Begründung:
Nach der Befreiung Deutschlands durch die Alliierten hat es auch in der Landeshauptstadt Hannover Phasen der Aufarbeitung der NS-Gewaltherrschaft gegeben. Insbesondere in den 80´er Jahren sind durch Ausstellungen im Historischen Museum und errichtete Mahnmale am Standort der KZ-Außenlager in Stöcken, Misburg und Ahlem Zeichen aktiver Erinnerungsarbeit gesetzt worden.
Für eine kontinuierliche und nachhaltig wirkende Erinnerungsarbeit ist es erforderlich, einen konzeptionellen Rahmen zu formulieren und dabei insbesondere der jüngeren Generation über geeignete Medien und Aktivitäten nachhaltig einen Zugang zu verschaffen.

Christine Kastning Lothar Schlieckau
Fraktionsvorsitzende Fraktionsvorsitzender