GS Egestorffschule ein Opfer verfehlter Schulpolitik des Landes

Vor etwa einer Woche wurde bekannt, dass sich die Gesamtkonferenz dieser Grundschule im Stadtteil Linden in einem Beschluss gegen die Weiterführung als Ganztagsschule ausgesprochen hat. In einem intensiven Gespräch, das gestern der bildungspolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion Michael Klie, die örtliche Ratsfrau Christine Kastning und die Bezirksbürgermeisterin von Linden-Limmer, Barbara Knoke, mit einem Teil des Kollegiums der GS Egestorffschule geführt haben, wurden die Hintergründe für diese Entscheidung diskutiert. Einigkeit wurde zwischen allen Beteiligten darin erzielt, dass die Schulpolitik der CDU/FDP-Landesregierung einen wesentlichen Grund zum Scheitern des Projekts darstellt: Eine Landesregierung, die zwar die Genehmigung zur Einrichtung einer Ganztagsschule gibt, die Schule aber anschließend weder mit IZBB-Mitteln noch mit zusätzlichen Lehrerstunden unterstützt, betreibt skandalösen Etikettenschwindel, so Michael Klie. Wir hatten nach diesem Gespräch den Eindruck, dass sich die GS Egestorffschule in ihren ganzen Bemühungen, für die Kinder im Stadtteil adäquate Betreuungsmöglichkeiten am Nachmittag zu organisieren, schlichtweg von der Landesregierung explizit Herrn Busemann - allein gelassen fühlte, so die örtliche Ratsfrau Christine Kastning. So heißt es im Schreiben der Landesverwaltung an die Grundschule: Mit dieser Genehmigung [zur Ganztagsschule] ist grundsätzlich kein Anspruch auf Zuwendung personeller Ressourcen verbunden und kann auch für die Zukunft nicht in Aussicht gestellt werden. Dieser Satz klingt wie Hohn für die Beteiligten im Lehrerkollegium.

Leider wurden wir als Ratspolitik vor vollendete Tatsachen gestellt, stellt Klie bedauernd fest. Wir müssen jetzt gemeinsam überlegen, ob dieser Beschluss noch veränderbar ist, oder ob wir zum Wohle der Kinder im Stadtteil Linden-Limmer andere Wege gehen können. Eine Möglichkeit könnte darin bestehen, die Schule als Schule im Stadtteil weiter zu betreiben, um aus den von der rotgrünen Ratsmehrheit zur Verfügung gestellten Geldern für dieses Projekt Betreuungsangebote zu realisieren. Als erster Schritt soll die Mittagessenversorgung gesichert werden. In zwei Wochen trifft man sich zu weiterführenden Gesprächen. Auch wenn es sich hier um den handfesten Beweis einer unsozialen und bildungsfernen Landesregierung handelt, müssen wir zum Wohle und zur Chancengleichheit der Kinder unserer Stadt eingreifen und helfen. Denn die Kinder sind unsere Zukunft! Auch in diesem Punkt waren sich die drei SPD-Kommunalpolitiker und die Lehrerinnen und Lehrer einig.